Hülsenfrüchte wie Bohnen, Kichererbsen und Linsen erleben seit einigen Jahren eine Renaissance in der deutschen Küche – völlig zu Recht. Diese proteinreichen Samen sind nicht nur ein Fest für den Gaumen, sondern auch wahre Alleskönner für Gesundheit und Nachhaltigkeit. Die Vereinten Nationen erklärten 2016 zum internationalen Jahr der Hülsenfrüchte, eine Anerkennung ihrer globalen Bedeutung. Trotz dieser Würdigung fristen sie in vielen Teilen Deutschlands noch ein Nischendasein. Während in Schwaben zum Beispiel Linsen und Spätzle als Nationalgericht gelten, bleiben Hülsenfrüchte an anderen Orten weitgehend unbekannt oder werden kaum genutzt. Gleichzeitig versprechen sie eine Vielzahl von Zubereitungsmöglichkeiten, die von traditionellen Eintöpfen bis zu exotischen Currys reichen. Besonders spannend ist, wie diese Körner trotz ihres betont rustikalen Charakters mit modernen Ernährungstrends wie veganer oder Low-Carb-Ernährung harmonieren. Dabei geht es nicht nur darum, Hülsenfrüchte möglichst lecker zu kochen, sondern sie auch bekömmlich zu machen – denn falsch zubereitet können sie Blähungen und Unwohlsein verursachen. In diesem Artikel wird ausführlich erklärt, worauf man beim Einweichen, Kochen und Würzen achten muss, um Hülsenfrüchte optimal zu genießen und gesundheitlich zu profitieren.
Essentielles Wissen: Was Hülsenfrüchte ausmacht und warum sie so wertvoll sind
Hülsenfrüchte sind die Samen von Pflanzen aus der Familie der Leguminosen. Sie sind weltweit mit fast 20.000 Arten vertreten, zu denen neben den bekannten Bohnen, Linsen und Erbsen auch exotischere Sorten wie Lupinen oder Erdnüsse zählen. Ihre Bedeutung erfuhr durch den globalen Fokus auf nachhaltige Ernährung und Klimaeffekte einen Aufschwung, denn der Anbau dieser Pflanzen benötigt vergleichsweise wenig Wasser, Dünger und verursacht einen geringen CO₂-Fußabdruck. Hinzu kommt, dass Hülsenfrüchte exzellente Proteinlieferanten sind, was sie insbesondere in der veganen und vegetarischen Ernährung unentbehrlich macht.
Der gesundheitliche Nutzen beruht auf zahlreichen Inhaltsstoffen:
- Eiweiß: Hochwertiges pflanzliches Protein, wichtig für Muskelaufbau und Zellreparatur.
- Ballaststoffe: Fördern die Darmgesundheit, reduzieren das Risiko für Herzkrankheiten und wirken sättigend.
- Mineralstoffe und Vitamine: Dazu gehören Eisen, Magnesium, B-Vitamine und Folsäure, die für Energiehaushalt und Blutbildung essenziell sind.
- Geringer glykämischer Index: Reguliert den Blutzuckerspiegel und ist somit auch für Diabetiker geeignet.
Vor allem in Deutschland erlebt man eine zunehmende Integration von Hülsenfrüchten in den Alltag durch Produkte von Anbietern wie Alnatura, Rapunzel, Davert, Edeka Bio, Rewe Bio, dm Bio, Dennree, Gut & Günstig, Sonnentor und Lebensbaum. Diese Marken bieten eine breite Palette von Trockenware bis zu innovativen Fertigprodukten, unterstreichen aber stets die Bedeutung von guter, nachhaltiger Qualität.
| Hülsenfrucht | Bedeutung | Protein (%) | Typische Verwendung |
|---|---|---|---|
| Kichererbsen | Beliebt für Hummus und Currys | 20-25% | Suppen, Eintöpfe, Hummus, Salate |
| Rote, gelbe Linsen | Schnelle Garzeit, gute Verträglichkeit | 25% | Dal, Suppen, Aufläufe |
| Kidneybohnen | Beliebt in Chili oder Salaten | 23% | Chili, Salate, Eintöpfe |
| Braune Tellerlinsen | Typisch in Schwabscher Küche | 24% | Linsen & Spätzle, Suppen |
So beeindruckend die Vorteile sind, so wichtig ist es, Hülsenfrüchte richtig zu behandeln, um eine gute Verträglichkeit sicherzustellen. Im nächsten Abschnitt beleuchten wir die essenziellen Vorbereitungen für ein gelungenes Kochergebnis.

Das richtige Einweichen – der Schlüssel zur Bekömmlichkeit von Hülsenfrüchten
Der wohl wichtigste Schritt zur Verbesserung der Verträglichkeit von Hülsenfrüchten ist das Einweichen. Diese traditionelle Methode hat mehrere positive Effekte:
- Verkürzung der Kochzeit: Durch das Aufquellen werden die Samen weicher und garen schneller.
- Abbau von Antinährstoffen: Substanzen wie Phytinsäure und bestimmte Enzyme, die Mineralstoffaufnahme und Verdauung behindern, werden reduziert.
- Reduktion blähender Stoffe: Oligosaccharide, die im Darm Gärprozesse und Blähungen verursachen, werden im Einweichwasser ausgelaugt.
Allerdings gibt es Unterschiede je nach Sorte. Während Linsen, vor allem rote und gelbe, meist ohne Einweichen gekocht werden können, benötigen größere Bohnen und Kichererbsen eine längere Einweichzeit von 8 bis 24 Stunden. Dabei gilt:
- Frisches, kaltes Wasser verwenden und darauf achten, dass die Hülsenfrüchte gut bedeckt sind.
- Während der Einweichzeit öfters Wasser wechseln, um unerwünschte Stoffe weiter auszuschwemmen.
- Beschädigte oder schwimmende Hülsenfrüchte aussortieren, da sie Qualitätseinbußen aufweisen.
- Maximal 12 bis 18 Stunden einweichen, um eine Fermentation zu vermeiden.
Einige Tipps zum Einweichen:
- Natriumcarbonat (Natron): Ein halber Teelöffel im Einweichwasser beschleunigt das Aufweichen, indem es die Zellwände aufbricht, sollte jedoch sparsam verwendet werden. Zu viel kann den Geschmack beeinträchtigen.
- Gewürze für die Einweichphase: Fenchel, Kümmel oder Lorbeerblätter im Wasser mindern unangenehme Darmreaktionen.
| Hülsenfrucht | Empfohlene Einweichzeit (Stunden) | Empfohlene Kochzeit (Minuten) | Einweichwasser abgießen? |
|---|---|---|---|
| Kichererbsen | 12-24 | 60-90 | Ja |
| Kidneybohnen | 10-12 | 60-90 | Ja |
| Pinto Bohnen | 12-18 | 60 | Ja |
| Linsen (rot, gelb) | Keine | 20-30 | — |
Viele Hersteller wie Davert oder Rapunzel bieten praktische Informationen und genaue Einweichzeiten auf ihren Verpackungen an. Neben der optimalen Einweichzeit empfehlen sie oftmals, die Hülsenfrüchte nach dem Einweichen unter fließendem kaltem Wasser zu spülen, um noch mehr Unverträglichkeiten zu minimieren. So gelingt der Einstieg in die Welt der Hülsenfrüchte mühelos und entspannt.
Die Kunst des Kochens: So werden Hülsenfrüchte schmackhaft und bekömmlich
Nach dem Einweichen folgt das Kochen, das für die Bekömmlichkeit und den Geschmack eine entscheidende Rolle spielt. Wichtige Punkte sind hierbei:
- Richtige Wassermenge: Verwenden Sie immer reichlich Wasser, mindestens die doppelte bis dreifache Menge im Verhältnis zu den Hülsenfrüchten, damit beim Kochen genügend Flüssigkeit zum Quellen vorhanden ist.
- Temperaturkontrolle: Bringen Sie die Hülsenfrüchte langsam zum Sieden und vermeiden Sie starkes Kochen, das die Schalen aufplatzen und den Geschmack beeinträchtigen kann.
- Deckel geöffnet oder geschlossen: Ein halb geöffneter Deckel lässt den Schaum entweichen, der sich bei Hülsenfrüchten bildet, und verhindert ein Überkochen.
- Salzzugabe: Das alte Gerücht, dass Hülsenfrüchte nur ohne Salz weich werden, ist wissenschaftlich widerlegt. Salzen Sie ruhig von Anfang an – es verbessert den Geschmack und die Konsistenz.
- Verwendung von Gewürzen: Kümmel, Fenchel, Lorbeer oder Thymian mit ins Kochwasser gegeben, helfen, das Aufblähen zu reduzieren und verleihen Aroma.
Im Kochprozess werden die giftigen Lektine und andere antinutritive Stoffe durch Hitze unschädlich gemacht. Deshalb dürfen Hülsenfrüchte niemals roh verzehrt werden.
Wer es eilig hat, kann auf einen Schnellkochtopf zurückgreifen, der die Kochdauer erheblich verkürzt. Allerdings empfiehlt sich dabei eher eine langsamere Garung bei empfindlichen Mägen. Die Kochzeiten variieren stark:
| Hülsenfrucht | Kochzeit ohne Einweichen (Minuten) | Kochzeit mit Einweichen (Minuten) |
|---|---|---|
| Kichererbsen | 90-120 | 60-70 |
| Kidneybohnen | 90-120 | 60-90 |
| Linsen (rot, gelb) | 20-30 | 15-20 |
Nach dem Kochen kann das Abgießen des Kochwassers die Bekömmlichkeit weiter erhöhen, da darin verbleibende Zuckerstoffe entfernt werden. Anschließend werden die Hülsenfrüchte mit frischem Wasser oder in der Mahlzeit weiterverarbeitet. Das erwärmte Einmachen oder Einkochen ist eine gute Methode zur längeren Haltbarmachung, allerdings werden dabei die Aromen leicht verändert.
Ein Tipp: Sie können das Kochwasser mit einem halben Teelöffel Natron versetzen, um die Kochzeit zu verkürzen. Allerdings muss man die Menge und Dauer genau abwiegen, da zu viel Natron den Geschmack beeinträchtigt.

Bekommmlichkeit verbessern: Tipps gegen Blähungen und Verdauungsprobleme
Blähungen und Unwohlsein nach dem Verzehr von Hülsenfrüchten sind oft der Grund, warum viele Menschen auf diese wertvollen Nahrungsmittel verzichten. Dabei lassen sich diese Probleme mit einigen Tricks deutlich mindern:
- Gründliches Waschen und Einweichen: Bereits hier werden schwer verdauliche Stoffe reduziert.
- Einweichwasser abgießen: Dieses enthält viele der blähenden Substanzen.
- Kochen mit verdauungsfördernden Gewürzen: Ingwer, Knoblauch, Kümmel oder Fenchelsamen fördern die Verdauung und reduzieren Gasbildung.
- Kochwasser wechseln: Bei sehr empfindlichen Personen hilft es, das erste Kochwasser abzugießen und die Hülsenfrüchte in frischem Wasser fertig zu garen.
- Langsame tägliche Steigerung: Der Darm gewöhnt sich mit der Zeit an die Ballaststoffe und Zuckerstoffe der Hülsenfrüchte.
Studien zeigen, dass regelmäßiger Verzehr die Darmflora positiv beeinflusst und die individuellen Beschwerden mit der Zeit zurückgehen. Für besonders sensible Personen lohnt es sich zusätzlich, Hülsenfrüchte püriert oder als Mus zu essen, was die mechanische Belastung im Darm mindert.
| Methode zur Bekömmlichkeit | Wirkung | Empfohlene Anwendung |
|---|---|---|
| Einweichen & mehrfaches Spülen | Reduktion blähender Oligosaccharide | Mindestens 12 Stunden Einweichzeit, zwei Wasserspülungen |
| Gewürze im Kochwasser | Fördert Verdauung, verringert Gärung im Darm | Kümmel, Fenchel, Anis, Ingwer frisch oder getrocknet |
| Umgang mit Kochwasser | Entfernung schwer verdaulicher Stoffe | Abgießen nach dem ersten Kochvorgang, erneutes Kochen in frischem Wasser |
| Schrittweise Integration | Anpassung der Darmflora | Erhöhung der Portionen über Wochen |
Praktische Tipps für Lagerung und kreative Rezepte mit Hülsenfrüchten
Wer einmal Hülsenfrüchte richtig zubereitet hat, möchte diese Nährstoffbomben nicht mehr missen. Damit der Genuss lange anhält, ist die richtige Lagerung entscheidend. Sowohl getrocknete als auch gekochte Hülsenfrüchte erfordern spezielle Handhabung:
- Trockene Hülsenfrüchte: An einem kühlen, trockenen und lichtgeschützten Ort lagern, idealerweise in luftdichten Behältern. So bleiben sie über mehrere Jahre haltbar.
- Gekochte Hülsenfrüchte: In sterilen Einmachgläsern mit dem Kochwasser aufgefüllt, gut verschlossen und im Kühlschrank gelagert, sind sie bis zu einer Woche genießbar.
- Einkochen: Richtige Konservierung im Einkochtopf (mindestens 100 °C) verlängert die Haltbarkeit auf mehrere Monate.
- Einfrieren: Geben Sie Hülsenfrüchte in Gefrierbeutel oder geeignete Behälter – sie sind dann 3-6 Monate haltbar, ohne Qualitätseinbußen.
Hier ein Überblick praktischer Rezepte, die Hülsenfrüchte in Szene setzen:
- Afrikanischer Kidneybohnen-Erdnusseintopf: Ein würziges, nahrhaftes Gericht, das reich an Aromen ist und den ganzen Körper wärmt.
- Taj Mahal Kürbis-Kichererbsencurry: Perfekte Kombination aus Süße und Würze, ideal für die kalte Jahreszeit.
- Vegane Linsenbolognese: Eine gesunde Alternative zur Klassiker-Soße, die mit Proteinen und Ballaststoffen punktet.
- Good Life Falafelbowl: Frische, knusprige Falafel mit Salat und Tahinisoße – ein schneller Genuss.
- Dreierlei Bohnen Chili: Pikantes Gericht mit viel Protein und jeder Menge Würze.
Marken wie Alnatura, Davert oder Rapunzel haben zahlreiche Produkte und Rezeptideen im Angebot, mit denen der Einstieg in die Hülsenfruchtküche noch leichter fällt. Für bewusste Genießer sind zudem Bio-Qualitäten von Edeka Bio, dm Bio und Dennree sehr empfehlenswert.

Convertisseur de cuisson des Hülsenfrüchte (Légumineuses)
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Antworten auf wichtige Fragen rund um das Kochen von Hülsenfrüchten
Wie lange sollten Hülsenfrüchte eingeweicht werden?
Die Einweichdauer variiert je nach Sorte zwischen keiner Einweichzeit (z. B. rote Linsen) bis zu 24 Stunden (z. B. Kichererbsen).
Was tun bei Blähungen nach dem Verzehr von Hülsenfrüchten?
Das Einweichen, der Einsatz von verdauungsfördernden Gewürzen wie Kümmel oder Fenchel und das Abgießen des Kochwassers können helfen, Blähungen zu reduzieren.
Kann ich Hülsenfrüchte in Salzwasser kochen?
Ja, Salzzugabe von Anfang an verdirbt Hülsenfrüchte nicht, sondern verbessert Geschmack und Textur.
Muss ich Natron zum Kochen verwenden?
Natron verkürzt zwar die Kochzeit, ist aber keine zwingende Voraussetzung. Manche Menschen vertragen Hülsenfrüchte besser ohne Zusätze.
Sind Hülsenfrüchte aus der Dose genauso gesund wie getrocknete?
Dosenware ist praktisch und besitzt viele Nährstoffe, steht aber getrockneten Hülsenfrüchten in Sachen Geschmack und Variabilität meist nach. Außerdem ist die selbst gekochte Variante oft günstiger und nachhaltiger.


